Das ging schief

 10.08.2020

Heute konnten wir unseren kleinen Leo wieder aus der Tierklinik abholen. Er ist noch ganz benommen.

Am Mittwochabend relativ spät hatte Leo wie schon oft ein Stück Straußenhals bekommen, was wir ihm bei der Straußenfarm besorgt hatten. Er bekommt extra große Stücke, damit er sie kauen muss. Dieses Mal hat er sich aber daran verschluckt. Er hat das ganze große Stück auf einmal runtergeschlungen. Er würgte furchtbar, übergab sich und verkrampfte sich ganz schrecklich. Wir warteten kurz ab, ob es wieder hoch kommt und es ihm wieder besser geht. Aber irgendwann hatten wir den Eindruck, dass er es nicht alleine hoch bekommt. Also sind wir zu unserer Tierärztin gefahren. Diese hat ihn in der Nacht noch geröntgt und festgestellt, dass das Stück vor dem Magen sitzt, dort aber nicht durch passt. Nach mehrmaligem Röntgen hat sie uns nach Hause geschickt über die Nacht und wir sollten am nächsten Morgen wieder kommen um zu schauen, ob der Knochen kleiner geworden ist. 

Am Donnerstag sind wir also wieder zu unserer Tierärztin gefahren, aber der Knochen hatte noch die selbe Größe. Sie hat uns Flüssignahrung mitgegeben und wieder nach Hause geschickt. Wir wollten noch etwas abwarten. Am Freitag sollten wir wieder kommen. Außerdem hat sie uns einen Brei zum Anrühren mitgegeben, den wir ihm ebenfalls mit der Spritze geben sollten.

Daheim haben wir die Flüssignahrung gegeben, was auch gut funktioniert hat. Später haben wir es mit dem Brei versucht, dieser hat aber wohl am Knochen nicht vorbei gepasst und er musste sich wieder übergeben. Es war schrecklich anzusehen, wie er sich dabei vor Schmerzen verkrampfte.

Am Freitag Morgen sollten wir den Brei deutlich verdünnter nochmal versuchen. Aber auch dieses Mal klappte es mit dem Schlucken nicht. Unsere Nachfrage, ob wir dann gleich in die Tierklinik gehen sollen, verneinte unsere Tierärztin und so sind wir am Nachmittag nochmal zu ihr gefahren. Dort wurde Leo wieder geröntgt und leider ist er Knochen noch immer nicht kleiner geworden. Unsere Tierärztin hat uns wieder nach Hause geschickt und sie wollte mit einer Kollegin abklären wie wir nun weiter vorgehen.

Spät am Freitag Abend hat sie dann angerufen und gemeint, wir sollten nun am Samstag doch in die Tierklinik fahren und dort nachschauen lassen. 

Am Samstag Vormittag habe ich Leo dann also in die Tierklinik gebracht. Dort machte man gleich die Hoffnung zu nichte, dass er um eine OP rumkommt. Auch endoskopisch konnte man hier nichts machen, da der Knochen einfach zu groß war. Die Tierärzte staunten alle, dass er dieses riesige Stück überhaupt schlucken konnte. Wir vermuten eine Verwandtschaft mit einer Schlange.

Er musste dann auch gleich dort bleiben uns ist schnell operiert worden. Sie haben das Stück Knochen nun entfernt. Es war eine schwere OP und wir wussten nicht, ob er es überlebt. Zum Glück hat er die OP und die Narkose gut überstanden. Er hat nun eine Magensonde und eine riesige Wunde am Bauch.

Am Sonntag haben wir die Nachricht erhalten, dass es ihm überraschend gut geht. Abholen sollten wir ihn dann allerdings frühestens Mitte der Woche eher Ende der Woche dürfen. Das Herz wurde uns schwer bei dem Gedanken, dass er so lange in der Klinik bleiben musste. Aber besuchen wollten wir ihn nicht, denn er sollte sich nicht freuen uns zu sehen und wir lassen ihn dann doch wieder dort. So schwer es für uns war, war das die bessere Vorgehensweise für ihn.

Heute Mittag kam  dann ganz überraschend der Anruf von der Tierklink, dass es Leo so gut ging, dass wir ihn doch schon heute abholen können. Er hatte dort auch schon selber gefressen und da das gut geklappt hat, dürfen wir ihn wieder holen. Das haben wir natürlich mit Freude gleich getan.

Der arme Kerl ist ganz erschöpft von den Strapazen der letzten Tage.

Leider endete der Abend nicht ganz so schön. Auf Anraten der Tierklinik fütterten wir ihm Gulasch-Stücke. Diese waren aber wohl doch zu groß und so würgte er wieder ganz furchtbar und wir hatten Sorge, dass er uns erstickt. Also sind wir wieder spät abends mit ihm in die Klinik gefahren. Dort wurde er wieder geröntgt um festzustellen, ob noch irgendwo etwas hängt. Zum Glück nicht und wir durften ihn dann auch wieder mitnehmen. Allerdings sollten wir ihn nun erstmal mit der Magensonde ernähren und nur ganz wenig und deutlich kleinere Fleischstücke füttern.

Ob die Speiseröhre sich wieder komplett erholt, oder ob sie sich an der Stelle nun durch eine Narbenbildung verengt wissen wir noch nicht. Das kann man momentan noch nicht sagen.

Wir hoffen nun, dass er ganz schnell wieder gesund wird.